Eosinophile Ösophagitis

Speiseröhre mit Hindernissen

Von Tobias Lemser · 2025

Ist die Speiseröhre chronisch entzündet, leiden Betroffene unter teils erheblichen Schluckbeschwerden. Häufigste Form dieser Entzündung ist die Eosinophile Ösophagitis. Doch wie kommt es dazu, und was kann man tun, um diese bislang unheilbare Erkrankung in den Griff zu bekommen?

Darstellung von weißen Blutkörpern.
Bei einer Eosinophilen Ösophagitis kommt es zu einer übermäßigen Ansammlung von weißen Blutkörperchen in der Speiseröhrenschleimhaut. Foto: iStock / wildpixel

Ob ganz bewusst beim Verzehr einer leckeren Mahlzeit oder unbewusst etwa beim Nachdenken oder im Schlaf: Bis zu 1.500-mal schlucken wir pro Tag und „verschlucken“ dabei rund 1,5 Liter Speichel. Das Schlucken ist einer der wichtigsten und zugleich komplexesten Vorgänge in unserem Körper. Schwer vorzustellen, dass jeder Essvorgang Schluckbeschwerden oder sogar das Steckenbleiben von Nahrung in der Speiseröhre. verursachen kann – so jedoch bei der Eosinophilen Ösophagitis, einer Erkrankung der Speiseröhre, die mit einer allergieähnlichen, chronischen Entzündung einhergeht. Betroffene verspüren ein teils schmerzhaftes Kloßgefühl und Würgereiz.

Eosinophile Ösophagitis: Allergene als Auslöser

Die Eosinophile Ösophagitis gilt als relativ neue Erkrankung, die erstmals im Jahr 1993 als eigenständiges Krankheitsbild beschrieben wurde. Bei einer von 3.000 Personen wird die Diagnose gestellt – zumeist sind es Männer, die zwischen 30 und 50 Jahre alt sind und vielfach bereits an Allergien leiden. Doch auch bei Kindern kann diese seltene Erkrankung auftreten. Wichtige Hinweise dafür können Nahrungsverweigerung, Erbrechen, Gewichtsverlust oder Bauchschmerzen sein. Noch nicht eindeutig erforscht sind die Hintergründe, wie es zu dieser seltenen Erkrankung kommt. Fachleute gehen von genetischen Komponenten, aber auch von Umwelteinflüssen und verschiedenen in der Nahrung enthaltenen Allergenen als auslösende Faktoren aus. Gerade Letztere stehen im Verdacht, eine Entzündung in der Speiseröhre hervorzurufen. Nicht selten leiden Betroffene auch an Heuschnupfen, Asthma, Hautausschlägen und/oder bestimmten Nahrungsmittelallergien.

Weitung der Speiseröhre

Sicher diagnostiziert wird die Erkrankung durch Besprechung der Symptome sowie durch eine Endoskopie der Speiseröhre mit gleichzeitiger Gewebeentnahme. Befindet sich in der biopsierten Schleimhaut eine erhöhte Anzahl spezieller weißer Blutkörperchen, den eosinophilen Granulozyten, gilt dies als entscheidender Befund. Doch was hilft bei derartigen Schluckbeschwerden? Als Basistherapie stehen vor allem Medikamente sowie der komplette Verzicht auf die Hauptallergene Kuhmilch, Weizen, Soja sowie Eier und Fisch im Fokus. So wird das Risiko möglicher Vernarbungen und Verengungen der Speiseröhre minimiert. Kommt es dennoch zu verengten Stellen, können diese vorsichtig geweitet werden. In bestimmten Fällen muss diese sogenannte Dilatation später wiederholt werden.

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