KI-Diagnose

Mit vernetztem Hightech zur Diagnose

Von Tobias Lemser · 2025

Lassen sich Volkskrankheiten in der Regel durch wenige Untersuchungen feststellen, dauert es bis zur Diagnose seltenerer Krankheiten durchschnittlich bis zu fünf Jahre. Künstliche Intelligenz soll es Betroffenen künftig erheblich leichter machen. Hierfür arbeiten Forschende derzeit an einem spannenden Projekt.

Ein Medikament wird präsentiert und ist umrahmt von Symbolen, die für Digitalisierung im Gesundheitswesen stehen
Künstliche Intelligenz revolutioniert die Medizin. Foto: iStock / Wanniwat Roumruk

Wie rasant Künstliche Intelligenz (KI) das Gesundheitswesen verändert und damit den medizinischen Fortschritt vorantreibt, wird mit Blick auf zwei große Entwicklungen deutlich: Einerseits gibt es auf biologischer Ebene durch das immer tiefere Eindringen in die menschliche Zelle eine wahre Datenexplosion, andererseits steht heute Rechenleistung zur Verfügung, mit der KI riesige Datenmengen kombinieren und analysieren kann.

Frühzeitige Warnung vor Komplikationen

Ob in der medizinischen Diagnostik oder in der Medikamentenentwicklung: KI verspricht für viele Anwendungsbereiche immenses Potenzial. Gerade bei der Therapie von Volkskrankheiten wie Tumorerkrankungen unterstützt KI Ärztinnen und Ärzte etwa dabei, komplexe Eingriffe vorzubereiten und auszuführen. Kann KI Operationen vorher simulieren und während des Eingriffs dem Chirurgenteam wichtige Hinweise für den weiteren Verlauf liefern, ist sie auf einer Intensivstation beispielsweise in der Lage, sekundenschnell alle relevanten Daten zu analysieren, um frühzeitig vor einer etwaigen Komplikation zu warnen.

Nicht nur bei Volkskrankheiten, auch bei seltenen Krankheiten avanciert KI nun zum großen Hoffnungsträger. Vier Millionen Menschen leiden hierzulande daran. Um von einer seltenen Krankheit sprechen zu können, darf höchstens eine von 2.000 Personen davon betroffen sein. Unzählige Arztbesuche und Untersuchungen müssen viele Patienten über sich ergehen lassen – oft ohne konkrete Resultate. 

KI-Diagnose: Wertvolles Expertenwissen

Unterstützung bei der Diagnosestellung und entsprechenden Weiterversorgung soll nun ein Smartes Arztportal für Patienten mit unklarer Erkrankung (SATURN) vom Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering IESE leisten. Ziel des Projekts ist es, mittels KI bei geringen Datenmengen nachvollziehbare und transparente Verdachtsdiagnosen für seltene Erkrankungen stellen zu können. Hierfür verwendet das Institut reale und anonymisierte sowie klinische Falldaten der Universitätskliniken. Für die Erstellung verschiedener KI-Module wurde ein regelbasiertes System entwickelt, das auf Expertenwissen fußt. Und nicht nur das: Auch stehen die Weiterentwicklung und Anwendung von Interviewtechniken im Fokus, um dieses Expertenwissen direkt von Fachärzten zu erhalten. 

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